Treffen zwischen RWE und Umweltverbänden zum Rodungsstopp im Hambacher Wald ohne Ergebnis

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  1. September 2018 |

Gemeinsames Pressestatement von BUND, DNR und Greenpeace

Berlin: Ohne Ergebnis blieb gestern ein Gespräch zwischen den Umweltverbänden Greenpeace, Deutscher Naturschutz Ring (DNR) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit dem Energiekonzern RWE über die geplanten Rodungen im Hambacher Wald für den benachbarten Braunkohletagebau. Die Verbände* hatten von RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz gefordert, die Rodungen auszusetzen, bis die derzeit tagende Kohlekommission ihre Arbeit abgeschlossen hat. RWE weigert sich, einem solchen Moratorium zuzustimmen und beharrt außerdem darauf, dass der Wald in jedem Falle gerodet werden muss. Der Konzern schlug vor, erst ab dem letzten geplanten Sitzungstag der Kohlekommission am 15. Dezember mit den Fäll-Arbeiten zu beginnen. Jedoch sollten die Verbände die Rodung des Waldes unmittelbar und öffentlich akzeptieren. Es gilt als ungewiss, ob die Kohlekommission tatsächlich ihre Arbeit am 15.12. abschließen wird.

Es kommentiert Greenpeace-Geschäftsführer und Mitglied der Kohlekommission, Martin Kaiser:

„Mit seinem Vorschlag widerlegt RWE selbst seine frühere Behauptung, dass ein Rodungsbeginn Anfang Oktober zwingend erforderlich sei. Zugleich verhindert das Beharren auf einer Zerstörung des Waldes, jeglichen Kompromiss. Der Klimaschutz erfordert eine Neubewertung der Tagebaugrenzen. Das wird in der Kohle-Kommission verhandelt ebenso wie kurzfristige Maßnahmen für das Erreichen des 2020-Klimaziels. Nicht einmal diese Ergebnisse will RWE abwarten. Damit ignoriert RWE die Gefahren der sich zuspitzenden Auseinandersetzung um den Hambacher Wald und die Erweiterung des Tagebaus. RWE-Chef Schmitz könnte diesen gesellschaftlichen Konflikt entschärfen, in dem er die Kettensägen schweigen lässt, bis die Kohlekommission ihre Arbeit über den sozialverträglichen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle abgeschlossen hat.

Es ist für niemanden verständlich, wenn RWE einen uralten, wertvollen Wald für die darunterliegende Braunkohle abholzt, während in Berlin die Details des Kohleausstiegs diskutiert werden. Es geht nicht darum wann gefällt wird, sondern darum, ob überhaupt gefällt werden muss. Aus unserer Sicht ist die Notwendigkeit der Zerstörung des Waldes keineswegs erwiesen.

Uns ging es in dem Gespräch darum, das Unternehmen RWE auf seine gesellschaftliche Verantwortung hinzuweisen und auf die Chancen einer positiven Lösung. Das ist aktuell durch die harte Haltung des Konzerns versperrt. RWE muss endlich aufwachen und sich der politischen Realität stellen.“

*Teilgenommen haben auf Verbandsseite: Hubert Weiger, Vorsitzender BUND; Kai Niebert, Präsident des DNR; Martin Kaiser, Geschäftsführer Greenepace; Thomas Krämerkämper, Mitglied des Landesvorstands des BUND NRW

Hintergrund: Viele Menschen wollen RWEs zerstörerische Kohlepolitik nicht akzeptieren und fordern auch von Deutschland mehr Anstrengungen im Klimaschutz. Die Umweltverbände BUND, Campact, Greenpeace und Naturfreunde Deutschlands rufen zu einer Demonstration am 14. Oktober am Hambacher Forst auf, um RWE ein klares Stopp-Signal zu senden.

Wald retten! Kohle stoppen!

 

Gemeinsame Presseankündigung vom 07. September 2018

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Demo am 14. Oktober 2018: Umweltverbände rufen zu Protest gegen die Rodungspläne von RWE für den Hambacher Wald auf

 

Berlin: Durch die Vorbereitung der Räumung der Baumhäuser im Hambacher Wald in den letzten Tagen wird die angedrohte Rodung durch den Energiekonzern RWE immer konkreter. Über die Zulässigkeit dieser Rodung wird aber aktuell wegen einer Klage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor dem Oberverwaltungsgericht verhandelt. Vor der gerichtlichen Entscheidung Fakten zu schaffen, ist eine weitere Provokation von RWE. Auf Druck des Gerichtes hat RWE erklärt, nicht vor dem 14. Oktober 2018 mit den Rodungen zu beginnen. Deshalb rufen der BUND, Campact, Greenpeace und die Naturfreunde Deutschlands zu einer Demonstration am 14. Oktober am Hambacher Wald auf, um RWE ein klares Stopp-Signal zu senden.
„Mit der Demonstration ‘Wald retten! Kohle stoppen!’ wollen wir Mitte Oktober direkt vor Beginn einer möglichen Rodung am Hambacher Wald ein Zeichen für den Erhalt dieses einzigartigen Waldes und für einen schnellen Kohleausstieg setzen. Wir protestieren gegen die bewusste Provokation durch den Energieriesen RWE, Rodungen für den Kohleabbau durchführen zu wollen, während gleichzeitig in Berlin die Kohle-Kommission über einen Kohleausstieg verhandelt“, erklärten die Organisatoren der Demonstration.

 

Bereits über 250.000 Menschen unterstützen den Appell „Hambacher Wald: Retten statt roden“, in dem die verantwortlichen Politiker im Bund und in NRW aufgefordert werden, sich für den Erhalt des Hambacher Waldes einzusetzen.

 

Die Organisatoren der Demo am 14. Oktober stehen für friedlichen und gewaltfreien Protest. Gewaltanwendung im Hambacher Wald – egal von welcher Seite – verurteilen die Verbände scharf.

 

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Ab Herbst will RWE den Hambacher Wald ohne Not weiter roden und damit neue Flächen für den Kohleabbau erschließen. Damit will der Konzern offensichtlich zeigen: Er ist an einem gesellschaftlichen Konsens zum Kohleausstieg nicht interessiert. Die Arbeit der Kohle-Kommission soll damit unterlaufen und ein breiter gesellschaftlicher Konsens verhindert werden.“

 

„Einen uralten Wald zerstören und am Kohleausstieg sägen – diese rücksichtslose Strategie von RWE trifft jetzt auf den Widerstand einer breiten Bürgerbewegung. Mit vielen Tausenden Menschen gehen wir am Tag, bevor RWE im Hambacher Wald roden will, auf die Straße – für unser Weltklima und die Rettung des Hambacher Waldes”, sagte Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact.

 

Martin Kaiser, Geschäftsführer Greenpeace: „Offenbar will RWE-Chef Schmitz einen Kompromiss in der Kohlefrage auf jeden Fall verhindern. Mit jedem gefällten Baum heizt er den Konflikt auf, statt verantwortungsvoll zu einer Lösung beizutragen. Wenn Bundeskanzlerin Merkel den Erfolg der Kohle-Kommission wirklich will, muss sie Schmitz jetzt zur Vernunft rufen. Wenn der Chef einer der größten europäischen Kohlekonzerne für den Klimawandel nur ein Achselzucken übrig hat und die Situation absichtlich eskaliert, muss die Regierung handeln.“

 

„Mit der Zerstörung des Hambacher Waldes setzt RWE seine ökologisch und klimapolitisch unverantwortliche Unternehmenspolitik fort. Dem werden wir unseren bunten und kreativen Protest entgegensetzen. Gemeinsam werden wir am 14. Oktober RWE deutlich machen, dass diese ökologisch unverantwortliche Unternehmenspolitik beendet werden muss. Deshalb: Kohleausstieg selber machen! Zu einem ökologischen Stromanbieter wechseln“, sagte Uwe Hiksch, Bundesvorstand NaturFreunde Deutschlands.

 

Hinweise:

Demonstration: Wald retten! Kohle stoppen!
Datum/ Ort: 14. Oktober 2018, Hambacher Wald

Weitere, aktuelle Informationen finden Sie unter:

https://www.bund.net/mitmachen/demo-wald-retten-kohle-stoppen

https://aktion.bund.net/hambacher-wald-retten-statt-roden

Aufruf zur Mahnwache am 13.09. vor der Staatskanzlei Düsseldorf (Horionplatz 1)

 

Wir lassen uns von Herrn Laschet nicht verkohlen!

Reden statt Roden!

Gegen die Kohle- und Atompolitik der Landesregierung

 

Im Schulterschluss mit der Klimaschutz-, Anti-Atom-  und Anti- Braunkohle- Bewegung rufen wir euch für den 13.09 auf, von 16 Uhr bis 18:30 Uhr zur Mahnwache vor die Staatskanzlei am Horionplatz 1, 40213 Düsseldorf zu kommen.

Uns ist wichtig, mit der Mahnwache in Düsseldorf den Protest und den Widerstand gegen die unsinnige Kohlepolitik zu dem Ort der politischen Verantwortlichen zu bringen.  Gerade Herr Laschet, als Ministerpräsident, handelt mit seinen Kommentaren und seiner Verweigerungshaltung zu dem jetzigen Konflikt um den Hambacher Wald in höchstem Maße unverantwortlich. Damit trägt er zu einer weiteren Eskalation bei. Sein öffentliches Abgeben der Verantwortung an RWE lässt tief blicken und ist nichts anderes als eine Bankrotterklärung der Landespolitik!

Nun eskaliert der Konflikt um die Kohle  und wird bereits in die  Dörfer am Tagebau Hambach getragen. Nicht aus dem Wald heraus! Für Anschläge auf Symbole des Braunkohleprotests, wie gelbe Kreuze, das Bündnismobil, Banner, sowie die Beschädigung von Autos der Braunkohlekritiker, spricht eher die Angst vor Perspektivlosigkeit. Die Menschen werden von der Politik alleingelassen und sogar weiter verängstigt.

Dem wollen wir nicht mehr weiter tatenlos zusehen. Wir rufen zu friedlichem und entschlossenem Protest für den Erhalt des einzigartigen Hambacher Waldes auf und fordern:

  • Kein Wegducken der Landesregierung vor RWE
  • Übernahme der politischen Verantwortung durch die Landesregierung
  • Keine weitere Kriminalisierung des legitimen Protests und Widerstands gegen die menschenverachtende RWE-Kohlepolitik
  • Rodungsstopp – Jetzt!

 

 

Es rufen auf:

Initiative Buirer für Buir // Bündnis Münsterland gegen Atomanlagen // Naturschutzbund (NABU) NRW //

Sonntagsspaziergang Hambacher Wald // Dachverband der kritischen Aktionärinnen u. Aktionäre //

BBU ( Bürgerinitiativen Umweltschutz) // Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich // AntiAtomBonn //

Initiative 3 Rosen // IPPNW ( Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) //

Sofa (sofortiger Atomausstieg Münster) // Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie //

BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) NRW

 

 

Hambacher Forst: 46 Monate Waldspaziergang – am 25. Februar geht es weiter

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Guten Tag zusammen,

die Rodungssaison 2017/2018 im Hambacher Wald geht zu Ende. Nach zwei schlimmen Tagen im November hat das Oberverwaltungsgericht in Münster einen sofortigen Rodungsstopp angeordnet. Eine Sensation! Zum ersten Mal seit vierzig Jahren fallen im Hambacher Wald in der Rodungssaison keine Bäume. Und das soll so bleiben.

Deshalb machen wir auch 2018 weiter mit den Sonntagsspaziergängen. Mehr als 11300 Menschen haben in den vergangenen 46 Monaten an den monatlichen Waldspaziergängen und an fast 100 individuellen Führungen teilgenommen, ein unfassbarer Erfolg!

Rodungsstopp bis Oktober 2018! Noch nie waren wir dem Ziel so nah, den kleinen Rest des einstmals so stolzen Waldes retten zu können. Dazu haben viele Menschen beigetragen, die Führungen sind ein kleiner Baustein auf dem Weg zum großen Ziel.

Die nächsten Sonntagsspaziergänge 25. Februar, 18. März, 15. April, 13. Mai, 10. Juni, 15. Juli…

Sonntag, 25. Februar, Wald statt Kohle – 46 Monate Waldspaziergang…

Eine weitere Führung in der aktuellen Rodungssaison!!!! Heute ist der 148. Tag, noch ist kein einziger Baum im besetzten Teil des Waldes gefallen. Sorgen wir dafür, dass das so bleibt, setzen wir erneut ein Zeichen der Unterstützung für die Waldschützer, die mit ihrer Anwesenheit eine wertvolle Arbeit für uns alle leisten.

Frühjahr im Hambi, wir werden erneut zeigen, warum auch der kleine Rest des ehemals stolzen Waldes unbedingt schützenswert ist.

Wir treffen uns um 11.30 Uhr  und werden wenig später starten. Gut drei Stunden sind einzuplanen, der Weg ist nicht lang, aber es gibt viel zu sehen, zu besprechen, mindestens eine längere Pause.

Für die Kölner: Erneut gibt es einen Bus aus Köln, Informationen und Anmeldungen unter

http://www.attac-koeln.de/neuigkeiten/artikel/news/bus-zum-waldspaziergang-im-hambacher-forst/

Ansonsten gilt:

Treffpunkt: RWE hat immer noch die komplette L276 zum Betriebsgelände erklärt, deshalb können wir im Moment nicht am ehemaligen Ausgangspunkt starten.

Stattdessen gilt die Wegbeschreibung bis kurz hinter Morschenich, allerdings nicht bis zur T-Kreuzung. Sondern etwa 1 Kilometer hinter Morschenich geht es links ab auf einen breiten befestigten Wirtschaftsweg, Richtung Kieswerk Collas. Dort stehen Menschen, die Fahrzeuge und Ankommende einweisen werden.

Karte siehe hier…

Zum S-Bahnhof Buir können wir bei Bedarf ein „Shuttle“ schicken, zu Fuß sind es etwa 20 Minuten zum Treffpunkt.

RWE PLANT RODUNG DER ÄLTESTEN TEILE DES WALDES, EINSCHLIEßLICH ALLER BAUMHAUSDÖRFER

Hambacher Wald, Merzenich, 30. Oktober 2017

 

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Den Waldbesetzer*innen zugespielten, internen Informationen zufolge plant RWE mit Unterstützung der Polizei in der diesjährigen Rodungssaison den ältesten Teil des Waldes einschließlich aller Baumhausdörfer roden und räumen zu lassen. Was nach diesen Plänen vom Wald übrig bleiben soll, wären von einander getrennte Waldteile, in denen vor allem jüngere Bäume vorherschen. Unterstützt werden diese Informationen auch von der Antwort auf eine kleinen Anfrage [1] an den Landtag. Guido van der Berg, in seiner Rolle als RWE-Lobbyist/SPD-Abgeordneter, fragt: „Wie viele der aktuell etwa 22 Baumhäuser im Hambacher Forst sind im Einzugsbereich der nächsten Rodungssaison?“ Die Antwort: 20 von 22 bekannten Baumhäusern sollen bis Februar Geschichte werden. Auf ihrem Blog veröffentlichten die Klimaschützer*innen eine Karte der geplanten Rodungsgebiete. [2]

 

Die Waldbesetzer*innen erwarten, dass RWE direkt nach der Verhandlung der Klage des BUND am 21.11. versuchen wird mit den Rodungen zu

beginnen: „Wir erwarten nicht viel von diesem Prozess, da dass Gericht bereits jetzt seine Gesinnung offen gelegt und Wochen vor der Verhandlung ein Urteil veröffentlicht hat: 56 Hektar des Jahrtausend alten Hambacher Waldes sollen nun von den Baggern geschützt werden. Das Gericht spricht von einem Teilerfolg für den BUND und könnte zynischer dabei nicht sein: Die 56 Hektar sind alles Flächen, die nicht für die Rodung vorgesehen sind.“

 

Die Klimaaktivist*innen zeigen sich enttäuscht über diese Entwicklungen:

„Es ist bezeichnend, dass erneut wertvolle Ökosysteme mit massiver Gewalt zerstört werden sollen – nur um die überholten Geschäftsmodelle eine privaten Konzerns zu sichern. Wir werden uns mit allen Mitteln des friedlichen Widerstand uns dem entgegenstellen“, so eine Aktivistin.

BUND-Klagen gegen Braunkohlentagebau: Vorerst keine Rodungen im Hambacher Wald

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Düsseldorf, 05.09.2017 | Die RWE Power AG wird nicht wie geplant am 1. Oktober mit den Rodungsarbeiten im Hambacher Wald fortfahren. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat der Braunkohlekonzern jetzt einem Aufschub der Baumfällungen zugestimmt. Gegenüber dem Gericht hat der Bergbautreibende verbindlich erklärt, mit den Rodungsarbeiten zur Freimachung des weiteren Vorfeldes des Tagebaus Hambach nicht vor dem 25. Oktober beginnen zu wollen. Hintergrund  ist der Eilantrag an das Verwaltungsgericht Köln vom 22. August 2017, mit dem der BUND die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung seiner Klagen gegen die bergrechtlichen Zulassungen zur Fortführung des Braunkohlenagebaus Hambach beantragt hat. Zur mündlichen Verhandlung der Klagen hat das VG Köln für den 17. Oktober geladen (VG Köln,  Saal 160, 10:30 Uhr).

Von dem vor der bergbaulichen Inanspruchnahme noch mehr als 4.100 Hektar großen Wald sind trotz der Zerstörung durch die Braunkohlenbagger noch immer große Bestände  vorhanden. Die Restbestände der Eichen-Hainbuchenwälder gehören noch immer zu den flächenhaft und qualitativ hochwertigsten Vorkommen dieses Lebensraumtyps in der ganzen atlantischen Region Deutschlands. Dazu ist der Wald Lebensraums streng geschützter Tierarten wie zum Beispiel der Bechsteinfledermaus. Die zwei im Hambacher Wald existierenden Bechsteinfledermaus-Kolonien gehören zu den bedeutendsten Europas.  In den zwei so genannten Wochenstuben kommen die trächtigen Fledermausweibchen zusammen, um ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen und aufzuziehen. Der Bestand pro Kolonie liegt bei 30 bis 35 Weibchen. Diese Wochenstuben-Kolonien befinden sich in genau jenen Waldflächen, die nunmehr bis Ende des Jahres im Geltungsbereich des zugelassenen Hauptbetriebsplans gerodet werden sollen.

Mit seinen im Jahr 2015 eingelegten Klagen hat der BUND die Aufhebung der Zulassungen für den derzeit geltenden Hauptbetriebsplan sowie für den 3. Rahmenbetriebsplan zur Fortführung des Tagebaus von 2020 bis 2030 beantragt. Der BUND begründet seine Klagen im Wesentlichen mit der Europarechtswidrigkeit der Genehmigungen aufgrund der fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung sowie der Missachtung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Setzt sich der BUND vor Gericht durch, darf die RWE Power AG in 2017 keine Rodungen mehr durchführen.

Aktenzeichen: 14 L 3777/17 (Eilverfahren), 2017/Bg51 (Hauptsacheverfahren)

 

Mehr: Ein Hintergrundpapier zum „Hambacher Wald“ sowie weitere Informationen finden Sie unter www.bund-nrw.de/hambach

Protest: Rote Karte für den Braunkohle-Tagebau Hambach

BBU-Pressemitteilung
26.08.2017

BBU

(Bonn, Köln, 26.08.2017) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sieht vier Wochen vor der Bundestagswahl in den Aktionen gegen den weiteren Braunkohleabbau ein deutliches Signal Richtung Politik. „Klimaschutz darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Die Bundesregierung muss den Braunkohleabbau stoppen. Und die Parteien sind aufgefordert, im Vorfeld der Bundestagswahl klare und eindeutige Positionen zu ihren Klimaschutzzielen zu benennen“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Neben vielen Organisationen und örtlichen Initiativen hatte auch der BBU zur Teilnahme an der heutigen Menschenkette aufgerufen. Die Aktion steht unter dem Motto: „Rote Linie: Klima schützen. Wald retten. Bagger stoppen.“

Dem Energiekonzern RWE und den verantwortlichen Parteien muss die Rote Linie aufgezeigt werden: „Bis hierhin und nicht weiter“ lautet mit der Menschenkette zwischen Braunkohlenbaggern und dem Hambacher Wald sowie den bedrohten Dörfer die Botschaft im Gebiet des geplanten Tagebaus.

Im Aufruf zur Teilnahme an der Protestaktion hieß es u. a.: „Wenn die globale Erwärmung deutlich über 1,5 Grad steigt, wird es zunehmend gefährlich für das Leben auf der Erde. Die Welt, wie wir sie kennen, würde sich durch den Klimawandel drastisch verändern. Doch allen internationalen Vereinbarungen zum Trotz kommt der Klimaschutz praktisch nur wenig voran. Auch in Deutschland sinken die Emissionen der klimaschädlichen Treibhausgase seit Jahren nicht mehr. Hauptgrund dafür ist der aus Kohle produzierte Strom.“

Ausführliche Informationen zum Protest und zu den damit verbundenen Forderungen findet man im Internet unter http://zukunft-statt-braunkohle.de

26. August: Rote Linie gegen Kohle – Mitmachen! Unterstützer werden!

Liebe Klimaschützer*innen,

bald ist es soweit: Ende August werden wir gemeinsam mit vielen Menschen die „Rote Linie gegen Kohle“ am Braunkohlentagebau Hambach bilden. Damit wollen wir signalisieren: „Bis hierhin und nicht weiter!“ Denn Klimaschutz heißt Kohleausstieg und beides duldet keinen Aufschub.

Parallel zu unserer „Roten Linie“ wird es im Rheinischen Revier auch zahlreiche andere Aktionen geben. Teile der Politik und der Medien nahmen die kriminellen Ausschreitungen anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg als Vorwand, den legitimen und legalen Protest gegen die Braunkohle von vorneherein zu kriminalisieren. Mit der „Roten Linie“ wollen wir deshalb auch ein Zeichen für das grundgesetzlich geschützte Demonstrationsrecht setzen. Bunt und friedlich werden wir unseren Protest ausdrücken. Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung!

Herzliche Grüße

Euer Orga-Team

Rote Linie gegen Kohle

Klima schützen! Wald retten! Bagger stoppen! Am 26. August 2017 zeigen wir RWE und der Politik die Rote Linie auf. Im Gebiet des geplanten Tagebaus werden wir uns mit der Menschenkette zwischen die Braunkohlenbagger und den Hambacher Wald sowie die bedrohten Dörfer stellen. Bunt, friedlich und gewaltfrei …aber auch laut und unübersehbar wird unser Protest. Alle Infos zum Programm, der Anreise etc.

Bagger stoppen, Klima schützen, Wald retten!

Die rote Linie ist klar: Wenn die globale Erwärmung deutlich über 1,5 Grad steigt, wird es zunehmend gefährlich für das Leben auf der Erde. Die Welt, wie wir sie kennen, würde sich durch den Klimawandel drastisch verändern. Doch allen internationalen Vereinbarungen zum Trotz kommt der Klimaschutz praktisch nur wenig voran. Deshalb fordern wir: „Raus aus der Kohle!“ zum kompletten Aufruf

Willst Du mit deiner Organisation die Rote Linie unterstützen?

Träger der Roten Linie am Tagebau Hambach sind BUND, BUNDjugend, GREENPEACE, NABU und Klima-Allianz Deutschland. Wir würden uns allerdings freuen, wenn möglichst viele Bürgerinitiativen, Verbände und Organisationen unseren friedlichen und gewaltfreien Protest unterstützen würden. Mehr…

Das Video zur Roten Linie

Hambachbahn beidseitig blockiert

Pressemitteilung vom 12.12.16

 

Blockade auf Kohlebahn

Buir, 12.12.16

 

Drei Aktivist*innen blockierten als Reaktion auf die Repression und die massiven Rodungsarbeiten von RWE der letzten Wochen in der Nacht vom

11.12.16 zum 12.12.16 für mehrere Stunden die Gleise der Hambachbahn, um die Kohlezufuhr zu den Kohlekraftwerken zu verhindern.

Die Blockade erfolgte auf beiden Seiten der Gleise durch Lock-Ons.  Eine Person der Gruppe kettete sich unter dem Zug an.

Die Menschen wurden daraufhin in Aachen in polizeilichen Gewahrsam genommen.

Die erfolgreiche Gleisblockade setzt ein weiteres Zeichen gegen den massiven Eingriff von RWE in die Umwelt.

Nach Angaben der Aktivist*innen soll die Blockade außerdem ein Zeichen der Solidarität für drei kürzlich Inhaftierte setzen, die sich derzeit in Köln-Ossendorf in Untersuchungshaft befinden.1

 

 

„Mit unserer Aktion wollen wir eine Antwort auf die  Umweltzerstörung und das Übertreten der Roten Linie von RWE geben.“ sagt Aktivistin Johanna.

Die Aktivistin verurteilt außerdem die enge Zusammenarbeit des Großkonzerns RWE und der Polizei. Nach ihrer Aussage schützt die Polizei nicht nur die Rodungsarbeiten, sondern geht auch durch andere zum Teil brutale Maßnahmen gegen die Besetzer*innen vor .2

 

 

Das Protestcamp und die Baumbesetzungen im Hambacher Forst existieren schon seit über vier Jahren. In den letzten Wochen kam es wieder zu größeren Baumfällaktionen seitens RWE, bei denen auch die von verschiedensten Bürgerinitiativen und Aktivist*innen aus dem Braunkohlewiderstand geforderte „Rote Linie“ überschritten wurde.3

 

 

Pressekontakt: Joe, Tel. 0151 15802507

 

Weiterführende Links:

 

https://abcrhineland.blackblogs.org/2016/12/04/weitere-aktivistin-in-haft/

 

https://abcrhineland.blackblogs.org/2016/12/01/zwei-aktivistinnen-in-u-hafttwo-aktivists-in-custody/

 

http://hambacherforst.blogsport.de/2016/12/01/deeskalationstaktik-der-aachener-polizei-im-hambacher-forst-teil-2/

 

http://www.dw.com/de/eskalation-im-hambacher-forst-ein-ungleicher-kampf-spitzt-sich-zu/a-36590065

 

RWE ist der Totengräber des Rheinlands.

Lasst uns der Totengräber von RWE sein!

http://hambacherforst.blogsport.de/category/repressionen

http://planet.hambacherforst.de

PM: Kritik an Vorschlägen eines Schlichtungsverfahrens im Hambacher Forst

hambacher forst bleibt antikohle

Düren/Kerpen. Bereits seit einigen Monaten häufen sich Vorschläge, ein Schlichtungsverfahren zu den Protesten im Hambacher Forst einzuleiten.
Insbesondere die Grünen des Kreises Düren bemühen sich um eine “Mediation im Stile von Stuttgart 21”, an der unter Anderem Aktivist_innen und RWE teilnehmen sollen. Unter den Aktivist_innen zeigen sich dazu überwiegend kritische Stimmen.

So stünden die zentralen Forderungen der Proteste – den Braunkohletagebau und die weitere Abholzung des Hambacher Forsts zu stoppen – für RWE gar nicht zur Diskussion. Außerdem existiere keine Chancengleichheit, da beide Seiten “unterschiedliche Möglichkeiten in Bezug auf Ressourcen wie Zeit, Geld, Wahrnehmung in der Öffentlichkeit” hätten, heißt es in einer Stellungnahme von Aktivist_innen.

Des Weiteren handele es sich bei der Waldbesetzung um eine offene Struktur, in der Menschen eigenverantwortlich agieren und ein Konsens bezüglich Aktionen daher nicht erreicht werden könne. Eine Gruppe von Aktivist_innen, die sich für eine Teilnahme an einem Schlichtungsverfahren entscheiden würde, könne also nicht für die gesamte Besetzung sprechen und Absprachen, die in einem Schlichtungsverfahren getroffen werden würden, nicht umsetzen.

Seit nunmehr fast vier Jahren ist der Hambacher Forst bei Düren/Kerpen besetzt. Dieser wurde schon fast vollständig für den angrenzenden Braunkohletagebau Hambach gerodet. Durch die Besetzung soll sich sowohl gegen die weitere Abholzung, als auch gegen den Braunkohletagebau gewehrt werden.

In den vergangenen Monaten eskalierte der Konflikt zwischen RWE und Aktivist_innen immer mehr. Einen traurigen Höhepunkt fand die Eskalation in einem Mordversuch durch einen RWE-Sicherheitsdienstleistenden an einer Gruppe Aktivist_innen. Dieser fuhr am Nachmittag des 21. Januar 2016 mit einem Jeep in hoher Geschwindigkeit auf die Gruppe zu und traf dabei mehrere Personen. Ein Aktivist, der sich daraufhin nicht mehr bewegen konnte, wurde festgenommen und befand sich bis zum 19. Februar in Untersuchungshaft.

Anna Schuster, Pressesprecherin der Wald- und Wiesenbesetzung im Hambacher Forst

weitere Informationen unter: hambacherforst.blogsport.de
Kontakt: hambacherforst@riseup.net