Aufruf zur Lützi-lebt-Demo am 18.03.23 in Essen

Mehr als 35.000 Menschen haben sich am 14.01. nach Lützerath auf den Weg gemacht, um zu zeigen, dass das Dorf erhalten und die Kohle im Boden bleiben muss. Trotzdem hat die Landesregierung Lützerath mit brachialer Gewalt räumen lassen, um die Profitinteressen des Klimakillers RWE durchzusetzen.

Daher werden wir am Samstag, dem 18.03.23 mit einer Demo und einer Aktion den Widerstand in geballter Form an den Ort des RWE-Konzernsitzes in Essen tragen. RWE hat Lützerath räumen lassen – jetzt machen wir mit einer symbolischen Blockade aller RWE-Eingänge deutlich: Das „Weiter so“ muss beendet werden – für eine klimagerechte Zukunft für alle Menschen auf diesem Planeten!

Vor, während und nach der Räumung von Lützerath haben zahlreiche Wissenschaftler*innen, Umweltgruppen, Initiativen, Prominente, Unternehmer*innen, religiöse Gruppen und Zig-Tausende Petitionsunterzeichner*innen gefordert, die Zerstörung von Lützerath zu stoppen. Solch ein breites Bündnis kann am 18.03.2023 in Essen zeigen: Jetzt erst recht! An der Klimagerechtigkeitsbewegung kommt ihr nicht mehr vorbei!

Wir alle wissen: Die Klimakatastrophe ist da und führt jetzt zu Hunger/Elend/Vertreibung und Tod – und wird in Zukunft zur Unbewohnbarkeit vieler Regionen führen! Immer mehr Menschen begreifen das und sind entsetzt über den schmutzigen Hinterzimmer-Deal, den insbesondere grüner Minister*innen an Parlamenten und Kabinetten vorbei mit RWE geschlossen haben. Weitere 280 Millionen Tonnen Braunkohle entsprechen mindestens 280 Millionen Tonnen CO2 – zu viel für das Klima!1 Da nützt auch der für NRW propagierte Kohleausstieg 2030 nichts! 

Unsere aktuelle und wichtigste Forderung ist, dass Landes- und Bundesregierung ein Moratorium für den sofortigen Stopp jeglicher Erweiterungen der Tagebaue in Deutschland erlassen. Denn die Kohle unter Lützerath wie auch unter Mühlrose in der Lausitz wird für die Energiesicherheit nicht gebraucht! Das beweisen diverse Gutachten seriöser Institute! 

Unsere weiteren Forderungen lauten:

  • Landes- und Bundesregierung müssen sich an den völkerrechtsverbindlichen Pariser Klimavertrag, an ihre eigenen Klimagesetze und an die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes zu den Rechten zukünftiger Generationen halten. In allen Bereichen muss das Ziel, den Temperaturanstieg auf 1,5° C zu begrenzen, oberste Priorität haben.
  • Die neue Leitentscheidung der NRW-Landesregierung zum Abbau von Braunkohle muss die Pariser Klimaziele einhalten, denn mit dem Klima lässt sich nicht verhandeln!
  • Wir fordern die Streichung des verfassungswidrige § 48 im KVBG, der die angebliche energiepolitische Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler II feststellt. Aus der Streichung folgernd muss spätestens in 3 Jahren der nächste Hauptbetriebsplan für Garzweiler II verweigert werden.
  • RWE betreibt die größten CO2-Schleudern Europas und hat in 2022 6,3 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Wir fordern die Abschöpfung der Übergewinne bei RWE.
  • Wir fordern ausreichende CO2-Zertifikate-Löschungen auf EU-Ebene und die Rückgabe der kostenlosen CO2-Zertifikate, die RWE bekommen hat.
  • Die Energieversorgung ist ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge. Sie sollte dezentral organisiert werden. Energiekonzerne sollten vergesellschaftet werden.
  • RWE müssen die Eigentumsrechte in den erhaltenen Dörfern entzogen werden. Freigabe der Häuser und Grundstücke an alte und neue Bewohner*innen – RWE muss raus aus den Dörfern!
  • Die Förderung von Braunkohle ist extrem gesundheitsschädlich, verursacht u.a. Krebs, Asthma, Lungenerkrankungen. U.a. deswegen wurde gegen RWE Strafanzeige wegen Tötungsdelikten gestellt – Die Staatsanwaltschaft Essen ist Herr des Verfahrens und muss nun endlich gegen RWE ermitteln.
  • Die Kriminalisierung der Klimagerechtigkeitsbewegung muss beendet werden. RWE will von Aktivisten wegen der Neurath-Blockade 1,4 Mio. Euro „Schadenersatz“ eintreiben – wir fordern 80 Milliarden jährlich von RWE für weltweite Klimaschäden!

Lützerath ist überall!

Viele Menschen haben in den letzten Jahren auf ihre Weise dem fossilen Weiterso den Kampf angesagt. Diese Samen aus gemeinsamer Erfahrung, dem Zusammenhalt und der gelebten Utopie wachsen in uns allen weiter -der Kampf gegen atomar-fossile Konzerne und sie unterstützende Regierungen geht weiter! Wir können und müssen selber dafür sorgen, dass die Nutzung der fossilen Energieträger beendet wird und die notwendigen sozial-ökologische Veränderungen kommen. 

Die Auftaktkundgebung findet im Stadtgarten Essen an der Huyssenalle statt (500 Meter südlich des Essener Hbf). Dann gibt es eine Demo bis zum RWE-Gelände. Dort werden wir über einer Strecke von 1 km eine Menschenkette bilden und alle Eingänge des Klimakillers symbolisch blockieren: Ihr habt Lützerath geräumt – jetzt kommen wir zu euch!

Unterzeichnende Organisationen/Initiativen:

Lützi lebt, Mahnwache Lützerath lebt, Die Kirche(n) im Dorf lassen, Hambi Support Aachen, 1,5° Mahnwache Essen – RWE stoppen, Parents for Future Germany, XR Deutschland, Ende Gelände Bündnis, Attac-Gruppen aus NRW, FFF-Gruppen aus NRW, Ende Gelände-Gruppen aus NRW, XR-Gruppen aus NRW, RWE und Co. enteignen, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie, RWE-Tribunal, Initiative Ökosozialismus, Protect the Planet – Gesellschaft für ökologischen Aufbruch, Christians4Future Germany, Abya Yala anticolonial l.

Klima-Entscheid Essen, Students for Future Duisburg, EndFossil: occupy! Duisburg, Young Struggle Duisburg, Zora Duisburg, Pride Rebellion Duisburg, Initiative Osterholz bleibt, Psychologists for Future Düsseldorf/Neuss, Gesellschaft für bedrohte Völker Regionalgruppe Düsseldorf, Grannies for Future Köln, Robin Wood Köln, Feministischer Streik Bonn, AntiAtomBonn, Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen, SOFA Münster, Lützi Münster Connection, Energiewendegruppe Münster, Scientists for Future Münster, FMO-Ausstieg.jetzt, Aktionsgruppe Lützerath Kreis Warendorf, Students for Future Freiburg, Lützi Vernetzung Freiburg, Abgefrackt – Bündnis Weidener Becken gegen Fracking, BI WAA NAA BI gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt/WN, FOODerstand.

FFF-Gruppen: Essen, Münster. P4F-Gruppen: Köln, Viersen, Herford, Marburg, Ravensburg, Tübingen, Darmstadt und Umgebung. XR-Gruppen: Essen, Wuppertal, Köln, Bonn. Ende Gelände-Gruppen: Essen, Bochum, Wuppertal, Düsseldorf, Aachen, Bonn. Attac-Gruppen: Essen, Duisburg, Bochum, Köln, Rhein-Sieg, Energie-Klima-Umwelt AG.

Trotz allem – der Tag ist nicht mehr fern! – Weihnachtsgottesdienst in Lützerath an der #Eibenkapelle

Pressemitteilung der Initiative Die Kirche(n) im Dorf lassen

Trotz allem – der Tag ist nicht mehr fern! – Weihnachtsgottesdienst in Lützerath an der #Eibenkapelle

 Erkelenz, 23.12.2022: Der Landrat des Kreises Heinsberg, Pusch, hat bereits jetzt ein Aufenthaltsverbot für die Ortslage Lützerath erlassen.Trotz dieses Aufenthaltsverbotes wird die Initiative Die Kirche(n) im Dorf lassen am zweiten Weihnachtstag, 26.12.22, um 15.00 h ihren Weihnachtsgottesdienst feiern. Wie immer tun wir dies an der von Zerstörung bedrohten Eibenkapelle im Klimaschutzdorf Lützerath, gemeinsam mit Aktiven der Klimagerechtigkeitsbewegung.

            Thema des Weihnachtsgottesdienstes ist die Liedzeile des Kirchenlieddichters Jochen Klepper: „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern“. Durch die aktuelle Entscheidung, unter Anwendung staatlicher Gewalt Lützerath zu zerstören, senkt sich eine bedrückende Dunkelheit über Lützerath herab. Doch wir wollen einer christlichen Grundhoffnung auf Bewahrung der Schöpfung Ausdruck verleihen.

Für diesen Gottesdienst am Weihnachtsfest nimmt die Initiative den Schutz des Artikel 4 Absatz 2 des Grundgesetzes in Anspruch. Dort heißt es: „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet“. Sollten der Bergbaubetreiber oder eine öffentliche Stelle versuchen, diesen Gottesdienst zu verhindern, so wird die Initiative dies angemessen dokumentieren. Es soll dann 2023 in die nächste Berichterstattung der UN zur Menschenrechtslage eingebracht werden: als schwere Menschenrechtsverletzung durch staatliche Organe der Bundesrepublik Deutschland.

            „Wir wollen nichts anderes als beten, singen, die Heilige Schrift lesen und uns so an Jesus Christus als ungeschütztes Kind erinnern,“ erklärt Dr. Katharina Siebert, eine Sprecherin der Initiative. „Ein paar Meter weiter wird die Zukunft vieler anderer ungeschützter Kinder, vor allem im globalen Süden, mutwillig und aus geldgieriger Bequemlichkeit zerstört. Wir lassen uns diesen Gottesdienst nicht nehmen!“, so Helmut Kehrmann, Erkelenzer Bürger und ebenfalls Mitglied der Initiative.

Pressekontakt: Dr. Anselm Meyer-Antz, anselmomz@gmx.de, +49 172 9674245

https://www.kirchen-im-dorf-lassen.de/
https://twitter.com/Kirche_an_Kante

Lützerath ist überall! #AlleFürLützi

Aufruf zum (dezentralen) Aktionstag am 20.08.22

Aktionswochen im August und September 2022

Egal wo ihr am 20.08.22 seid – in Lützerath beim 100. Dorfspaziergang und der roten Linie – oder in euren Städten und Camps – zeigt durch kleine und große Aktionen, dass Lützerath erhalten werden muss! Macht auf die vielen Aktionen und die Großdemo am 03.09 in Lützerath aufmerksam.

Die Kohle unter Lützerath muss im Boden bleiben! Für Klimagerechtigkeit weltweit – für die Menschen vor Ort in Lützerath und in den Dörfern – für den Erhalt der Böden – für die Trinkwasserversorgung.

Im Moment laufen die Gespräche zwischen der neuen Landesregierung NRW aus CDU und Grüne mit dem Kohlekonzern RWE. Ein neutrales Gutachten soll den weiteren Massebedarf für die Tagebauen berechnen. Studien des DIW und diverser NGO´s haben schon mehrfach aufgezeigt, 

– dass kein Dorf mehr abgebaggert werden darf, wenn die klimapoltischen Ziele Deutschlands irgendwie noch eingehalten werden sollen, 

– dass kein Dorf mehr abgebaggert werden muss, um die Versorgung mit Energie zu gewährleisten.

Dass RWE trotz der Gespräche, mit Wallbauten, Erweiterung des Tagebaus um Lützerath herum, versucht, Tatsachen zu schaffen, ist nicht hinnehmbar. RWE torpediert damit den politischen Prozess. 

Wir weichen nicht für eure Profite! Wir stellen uns dem entgegen! Der Kohleausstieg bleibt unser aller Handarbeit!

Wir fordern die NRW Landesegierung auf, RWE zu stoppen und noch in diesem Jahr eine neue Leitentscheidung zum Braunkohleabbau zu erlassen, der den Erhalt von Lützerath auch für den neuen Haupbetriebsplan 2023 ff. vorsieht.

Am 31.08.22 soll der letzte Bauer in Lützerath Eckardt Heukamp seinen Hof verlassen. Am 01.09.22 fallen juristisch alle Gebäude und Liegenschaften an RWE. Am 01.10.22 beginnt die Rodungssaison. 

Aus diesen Gründen wollen wir am 20.08.22 überall auf die Situation in Lützerath und all die anderen fossilen Projekte aufmerksam zu machen.

Hier könnt ihr eure Aktionen für den 20.08 eintragen und und andere weiter verbreiten:

https://pad.systemli.org/p/Aktionsorte_2008_Luetzi-keep

Gerne geben wir euch einige Ideen für eure Aktion bei euch vor Ort mit:

– Stadtbilder verändern; gelbe Xe (zB vor Rathäusern oÄ), gelbe Bänder an Straßenlaternen

– Wanderung mit gelbem X

– zeigen, wie groß die Grube ist (-> das können wir als Einzelpersonen nicht kompensieren)

– Demos, Fahrraddemos, Infostände, Plakate

– Mahnwachen in anderen Städten oder Picknicks

– Autobahnen in Nähe und überall „bespielen“

– gelbes Sofa auf Tour

– Briefe an gesellschaftliche/politische Akteur*innen, konfrontativer Brief an Gewerkschaften

Nehmt an den Veranstaltungen/Aktionen in und um Lützerath teil:

12.00 Uhr Hohenzollernring Köln, https://rwe-enteignen.de/demo/

… und Dauermahnwache in Lützerath, 

… und RWE Mahnwache Essen, jeden Donnerstags um 17.00 Uhr vor dem RWE Gebäude, Altenessener Straße

..- und bei https://www.x-tausend-luetzerath.de unterzeichnenhttps://www.diw.de/de/diw_01.c.839636.de/publikationen/diw_aktuell/2022_0084/stromversorgung_auch_ohne_russische_energielieferungen_und_t___z_atomausstiegs_sicher_____kohleausstieg_2030_bleibt_machbar.html

Offener Brief an die Landesregierung und an RWE: Wer regiert NRW? Kohlekonzern RWE torpediert mit Umwallungsarbeiten in Lützerath

Herrn Ministerpräsident Hendrik Wüst
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
Horionplatz 1
40213 Düsseldorf


Frau Ministerin Mona Neubaur
Ministrium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Berger Allee 25
40213 Düsseldorf


Dr. Markus Krebber
RWE Aktiengesellschaft
RWE Platz 1
45141 Essen


Köln, 4. August 2022

Offener Brief an die NRW-Landesregierung und die Konzernleitung der RWE AG:
Wer regiert NRW? 
Kohlekonzern RWE torpediert mit Umwallungsarbeiten in Lützerath den politischen Prozess zur Klärung, wie es mit den Braunkohletagebau Garzweiler II weitergehen soll.

Security-Personal von RWE attackiert mit Hunden ohne Maulkorb Klimaaktvist*innen.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst, sehr geehrte Frau Ministerin Neubaur,

RWE ignoriert den Bundestagsbeschluss zum Erhalt von Lützerath, wartet das angekündigte Gutachten zum Massebedarf im Braunkohlerevier nicht ab und lässt die NRW-Landesregierung wie einen zahnlosen Tiger aussehen.

Wir fordern die NRW-Landesregierung auf, RWE sofort zu stoppen! 

Am Mittwochmorgen, 03.08.2022, hat RWE den nächsten Versuch unternommen, einen Wall um das bedrohte Dorf Lützerath zu ziehen. Bis zu 80 Personen der RWE-Security waren im Einsatz und sind mit großer Härte gegen Menschen vorgegangen, die diese Arbeiten mit einer Blockade verhindern wollten. Zu Beginn der RWE-Aktion waren nur zwei Polizei-Kontaktbeamte*innen zugegen. Das Sicherheitspersonal wurde in seinem widerrechtlichen Agieren nicht gestoppt. Erst später kam eine Hundertschaft der Polizei dazu, die Klimaaktvist*innen eingekesselt, Blockaden geräumt und Menschen aus der Blockade in Gefangenen-Sammelstellen verbracht haben.

RWE versucht Tatsachen zu schaffen, bevor ein neutrales Gutachten zum Massebedarf für die Tagebaue politisch ausgewertet und die von der neuen schwarz-grünen Landesregierung angekündigten Gespräche mit RWE, welche Flächen bis zur nächsten Leitentscheidung in ca. 1,5 Jahren tatsächlich noch benötigt werden, überhaupt stattgefunden haben. 

RWE ignoriert sogar einen Beschluss des Bundestages vom 07.07.22, der den Erhalt von Lützerath befürwortet: „Der Deutsche Bundestag befürwortet zudem den Erhalt des Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler und den Verzicht auf die Nutzung der Braunkohle unter dem Dorf.“

Der NRW-Landesregierung und dem Konzern RWE scheint nicht klar zu sein, dass wir uns mitten in der immer bedrohlicher werdenden Klimakatastrophe befinden und wir nur noch wenige Jahre Zeit haben, durch konsequente Energiesparpolitik und massiven Ausbau der Erneuerbaren noch schlimmere Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.

Berechnungen des DIW zufolge reichen die Kohlemengen im geltenden Hauptbetriebsplan exklusive Lützerath bei Weitem aus, um die Energieversorgung (inklusive Gas-Kohle-Substitutionen) bis zur nächsten Leitentscheidung zu sichern. Es besteht daher keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit, das Dorf Lützerath in der kommenden Rodungssaison abzubaggern. Noch weniger bedarf es in der bereits angespannten Situation vor Ort einer Umwallung des Dorfes.

Als einer der größten Wasserverbraucher in Deutschland (ca. 500 Millionen Kubikmeter im Jahr) hat RWE eine besondere Verantwortung für die Trinkwasserversorgung in Deutschland. Die Politik muss endlich einen gesetzlichen Rahmen für den Vorrang der Trinkwasserversorgung schaffen. Das würde auch bedeuten, dass in Zukunft kein Tagebau mehr zugelassen wird, ohne dass die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung gesichert ist.

(Berechnung des Umweltbundesamt und des Statistischen Bundesamtes 2016: Mehr als die Hälfte des Wasserverbrauchs entfällt auf die Energiewirtschaft).

Klimaaktvist*innen kämpfen mutig für die Menschen vor Ort in Lützerath und in den Dörfern, für Klimagerechtigkeit weltweit, für den Erhalt der wertvollen Böden, für eine gesicherte Trinkwasserversorgung.

Das heißt: Die mehreren hundert Millionen Tonnen Braunkohle unter Lützerath müssen im Boden bleiben! 

Unterdessen erhöht RWE die Gewinnprognose für das laufende Jahr auf über 5 Milliarden Euro. Offensichtlich sind Profite wichtiger als ein erträgliches Klima für uns alle und für die nächsten Generationen! Bei dieser Menschheitsaufgabe müssen Politik und Gesellschaft das Zepter des Handelns in die Hände nehmen und dürfen das Schicksal der Menschheit nicht Konzernen und privaten Eigentümern überlassen. 

  • Wir fordern die NRW-Landesregierung auf, RWE sofort zu stoppen! Jedwede Umwallung/Eingrenzung von Lützerath und jedwede Erweiterung des Tagebaus ist bis zur neuen Leitentscheidung zu unterlassen!
  • Wir fordern Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wirtschaftsministerin Mona Neubauer dazu auf, sofort ein Moratorium für Lützerath zu erwirken, damit der Kohlekonzern keine weiteren vorzeitigen Fakten schafft. Oder will sich die Koalition aus CDU und Grüne von RWE weiter in die Klimakatastrophe hineinziehen lassen? 
  • Wir fordern von der NRW-Landesregierung, der Öffentlichkeit endlich belastbare Zahlen vorzulegen, wie viel Braunkohle ohne jede Erweiterung derzeit schon zur Verfügung steht und inwieweit diese Menge ausreicht, um die Energieversorgung (inklusive Gas-Kohle-Substitutionen) bis zur nächsten Leitentscheidung zu sichern.
  • Zudem dürfen die widerrechtlichen Einsätze von Security-Personal nicht weiter zugelassen werden. 

Mit Empörung und Besorgnis

1,5°-Mahnwache Essen, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Attac EKU-AG, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Gesellschaft für bedrohte Völker Regionalgruppe Düsseldorf,  Grannies for Future Köln, Initiative Ökosozialismus, Initiative RWE-Tribunal, Parents for Future Köln, Sofortige Atomausstieg Münster (SofA)

Bitte senden Sie Ihre Rückmeldung an:

– Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V., Tel. 0221/5995647, dachverband@kritischeaktionaere.de, www.kritischeaktionaere.de
– 1,5°-Mahnwache Essen, Roland Schumann, schumroland@web.de

Offener Brief im Internet: https://www.kritischeaktionaere.de/rwe/offener-brief-an-die-nrw-landesregierung-und-die-konzernleitung-der-rwe-ag-wer-regiert-nrw/


Weiterführende Links:

Wie ist solche eine Vorgehensweise mit den vielfältigen Bekundungen von RWE zu Menschenrechten, Nachhaltigkeit und Sorgfaltspflichen vereienbar? RWE und Menschenrechten: 

https://www.rwe.com/verantwortung-und-nachhaltigkeit/unternehmensfuehrung/un-global-compact  und: https://www.rwe.com/verantwortung-und-nachhaltigkeit/soziales-und-gesellschaft/menschenrechtliche-sorgfaltspflicht . https://www.rwe.com/verantwortung-und-nachhaltigkeit/unternehmensfuehrung/zertifikate-und-richtlinien

Wenn RWE vorgibt, dass der Unternehmensweg mit den Pariser Klimazielen kompatibel ist, wie kann es dann sein, dass die Tagebaue vor Lützerath nicht gestoppt werden? 

https://www.rwe.com/presse/rwe-ag/2020-12-11-science-based-targets-initiative-bestaetigt-rwe-ziele und: https://www.rwe.com/presse/rwe-ag/2020-10-12-investoren-initiative-tpi-klimaziele-von-rwe-im-einklang-mit-pariser-klima-abkommen

Das Umweltbundesamt hat unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes 2016 ausgerechnet, dass etwas mehr als die Hälfte des Wasserverbrauchs auf die Energiewirtschaft entfällt, knapp ein Viertel auf Bergbau und verarbeitendes Gewerbe und die öffentliche Wasserversorgung, also zum Beispiel Trinkwasser, machen knapp 21 Prozent aus. Die Landwirtschaft liegt im einstelligen Prozentsatz. Das heißt, diese etwa 20 Prozent Trinkwasserversorgung sollen auf jeden Fall immer gewährleistet sein. https://www.deutschlandfunk.de/wasserversorgung-in-nrw-geplanter-vorrang-fuer-trinkwasser-100.html . 2018 traten neben den temperaturbedingten Einschränkungen bei der Kühlwasserverfügbarkeit, Schwierigkeiten mit der Nachlieferung von Kohle auf, da aufgrund von Niedrigwasser der Lieferverkehr eingeschränkt war: https://www.umweltbundesamt.de/ew-i-3-das-indikator#hitze-beeinflusst-stromproduktion-konventioneller-kraftwerke

98 Monate Sonntagsspaziergänge – Radtour rund um Keyenberg und die Dörfer am Tagebau Garzweiler – Lützerath bleibt!!!

Liebe Wald- und Naturschützer*innen, liebe Pressevertreter*innen, liebe Mitmenschen,

nochmals eine Einladung, auf nach Lützerath, es gibt viel Gesprächsbedarf, auch dafür wird am kommenden Sonntag reichlich Raum sein…:

Sonntag, 12. Juni, 98 Monate Sonntagsspaziergänge, diesmal erneut als Radtour rund um Keyenberg und Lützerath

Zeitgleich mit den Sondierungsgesprächen in Düsseldorf machen wir mochmals deutlich:

  • Die 1,5 Grad-Grenze verläuft vor Lützerath. Das ist für uns die rote Linie, die keine kommende Koalition überschreiten darf. Es braucht Rechtssicherheit für alle sechs bedrohten Dörfer. 
  • Ein an den Kohleausstieg 2030 angepasstes Abbaugebiet am Tagebau Garzweiler II sichert den Erhalt von Lützerath. Damit RWE keine Fakten schaffen kann, braucht es jetzt ein Abrissmoratorium für Lützerath.

Sonntag, 12. Juni, Treffpunkt 11.30 Uhr Keyenberg, die Grünfläche an der Plektrudisstraße, hinter der Kirche

Anreise über die Bahnhöfe Hochneukirch oder Erkelenz…   Eva und ich kommen mit dem Zug um 10.20 Uhr in Erkelenz an und fahren von dort um 10.45 los mit dem Rad…

Kurz nach 11 Uhr setzt sich eine Fahrradgruppe vom Bhf Hochneukirch aus in Bewegung…

12 Uhr, Keyenberg, Beginn der Radtour, durch Dörfer und Felder nach Lützerath, zur Mahnwache, dort Picknick, Musik, Redebeiträge, Austausch, Aktionen an der Kante…   bitte selber Geschirr und Picknick mibringen, die Mahnwache kann nicht alles leisten…   danke

Menschen, die nicht mit dem Rad kommen können/möchten, treffen sich direkt in Lützerath und erwarten dort die Radfahrer*innen, die gegen 14.00 Uhr eintreffen werden…

Zur aktuellen Lage rund um die Tagebaue hier ein bemerkenswerter Artikel von Barbara Schnell aus der Frankfurter Rundschau:

https://www.fr.de/panorama/das-erde-wasser-problem-91569318.html

Für weitere aktuelle Informationen rund um Aktionen zu Kohle und Klima bitte öfter mal nachschauen unter

https://www.facebook.com/BuirerFuerBuir

Wir halten Sie/Euch auf dem Laufenden,

bis bald, im Wald, in den Dörfern, auf den Straßen oder vor den Baggern,

Eva Töller, Michael Zobel, Gerd Schinkel, Todde Kemmerich, Lützi bleibt, Alle Dörfer bleiben, Mahnwache Lützerath, Kirchen im Dorf lassen und viele weitere Unterstützer*innen

Vor 30 Jahren begann die erste Dorfbesetzung gegen einen Kohletagebau

PRESSEMITTEILUNG

Fest am 11. Juni will die damals Aktiven zusammenführen

Cottbus, 03.05.2022. Vor nunmehr 30 Jahren, am 1. Mai 1992 besetzten Lausitzer Jugendliche das erste Haus in Łakoma/Lacoma bei Cottbus. Es dürfte sich dabei um die erste Besetzung eines Dorfes aus Protest gegen Braunkohlenabbau handeln. Die vielfältigen und kreativen Aktionen der Neusiedler  konnten jedoch letztlich die Zerstörung für den Tagebau Cottbus-Nord nicht verhindern. Mit einem Lacoma-Fest am 11. Juni will die Umweltgruppe Cottbus die früher für die Rettung von Lacoma und seiner Teichlandschaft engagierten Menschen erneut zusammenbringen. Auch der Austausch mit heute jungen Aktivist:innen ist ein Ziel des Festes.

„Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit allen, die den Widerstand gegen die Abbaggerung von Lacoma begleitet und unterstützt haben, wollen ihn aber auch für diejenigen erlebbar machen, die später geboren oder in die Lausitz gekommen sind.“ sagt Liane Dotzauer von der Umweltgruppe Cottbus.

Aus der Besetzung des Hauses Dorfstraße 12 und später weiterer Teile des bereits leergezogenen Dorfes entwickelte sich die gemeinnützige Nutzung des Ortes, die bis zum Sommer 2005 andauerte. So entstand für mehr als zehn Jahre ein Freiraum für ganz verschiedene Lebensentwürfe, der das kulturelle Leben in Cottbus bereicherte. Hier wurden Bräuche wie das Osterfeuer wiederbelebt, Kulturveranstaltungen und Naturerlebnis-Camps organisiert, Holzkunst-Symposien veranstaltet und literarische Texte geschrieben. In den Jahren 2003 bis 2005 ließ der damaliga Tagebaubetreiber Vattenfall die Häuser räumen und abreißen, noch bevor über die Abbaggerung der Teichlandschaft und des historischen Hammergrabens entschieden war.

Das Lacoma-Fest im Juni war von 1991 bis 2006 ein jährlicher Höhepunkt der Widerstandskultur. In bewußter Anlehnung an diese früheren Feste stehen eine Diskussionsrunde, eine sorbisch-deutsche Lesebühne, Lieder von Gerhard Gundermann und Mitmachtanz von serbska reja auf dem Programm. Das abendliches Konzert bestreitet die Band „Lari und die Pausenmusik“, im Anschluss legt DJ Ida Bux auf. Während des Festes haben die Gäste die Möglichkeit, ihre persönlichen Erinnerungen an Lacoma in Videointerviews zu erzählen. Das Fest findet am 11. Juni vor Ort im früheren Lacoma, an der heutigen Zufahrt zum „Cottbuser Ostsee“ (Lieskower See) statt.

Die Gleichzeitigkeit mit dem Ostsee-Sportfest auf dem Sportplatz von Cottbus-Willmersdorf ist durch Zufall entstanden. „Wir sehen uns da nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung.“ sagt Liane Dotzauer.

Das Lacoma-Fest 2022 wird unterstützt durch das Sonnencent-Förderprogramm der Energiewerke Schönau, die Stiftung für das sorbische Volk und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Cottbus.

Link zum Fest mit Programm und Flyer:https://www.kein-tagebau.de/index.php/de/aktionen/759-lacoma-fest-am-11-juni-2022

Kein Grad weiter – heißt keinen Meter weiter für die Kohlebagger!

Kommt zur Demo am Samstag, den 26.9.2020, um 12 Uhr in Hochneukirch am Tagebau-Garzweiler II

Ein Kohleausstieg 2038 ist zu spät! Achtzehn weitere Jahre Kohleabbau sind eine massive Gefahr – für die Dörfer am Tagebau Garzweiler II und Lebensgrundlagen weltweit.

Am 26.09.2020 gehen Fridays for Future und Alle Dörfer Bleiben auf die Straße, um unsere Solidarität mit Ende Gelände und den Anti-Kohle-Kidz auszudrücken und als eine vereinte Klimagerechtigkeitsbewegung zu zeigen: ES REICHT! Es muss SOFORT Schluss sein mit den veralteten Methoden der Energiegewinnung durch Braunkohle und Co, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch abwenden zu können.

Die Demo startet um 12 Uhr am Marktplatz in Hochneukirch, gut erreichbar mit dem ÖPNV, und wird später an der Grube vorbeigehen, von wo aus wir direkten Blick auf den Ort der Zerstörung und der Klima-Ungerechtigkeit bekommen.

Für die Dörfer kämpfen heißt für globale Klimagerechtigkeit kämpfen!

Alle Dörfer bleiben – Hambi bleibt – wir machen weiter

Liebe Wald- und Naturschützer*innen, Pressevertreter*innen, Mitmenschen…  

wenn es noch eines Beweises für  bedurft hätte warum wir von NRWE sprechen…   Antwort eines Polizei-Einsatzleiters am Sonntagnachmittag auf die Frage, wie es denn sein könne, dass RWE gegen alle eigenen Ankündigungen lapidar und überraschend mitteilt, dass die L277 nun nicht ab Montagmorgen, 20. Juli, sondern  schon jetzt, am 19. Juli, komplett gesperrt werde:

„Hier bestimmt RWE die Spielregeln“

Normalität im Rheinland. NRWE, haben wir uns daran gewöhnt, nehmen wir das weiter hin? Nein, genau das tun wir nicht, wir müssen uns einem verantwortungslosen Konzern konsequent in den Weg stellen. Einem Konzern, der sich ein grünes Image verpassen will, der aber hier bei uns die Klimakatstrophe anheizt, der weiter Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertreibt, einem Konzern, der auch noch Milliardenbeträge dafür kassiert, dass er die Lebensgrundlagen kommender Generationen für kurzfristige Profite vernichtet. Und die willigen Helfer in der Politik lassen sich von einem gierigen Konzern weitere unglaubliche „Entschädigungs“-Ansprüche in das Kohleverlängerungs-Gestz diktieren, ein weiter Schlag ins Gesicht einer wachsenden Klimabewegung.

Seit gestern, 20. Juli, wird die Landstraße 277, die letzte Barriere vor den Dörfern am Tagebau Garzweiler abgerissen. Immer wieder werden die Maschinen von mutigen Menschen aufgehalten, trotzdem geht die Zerstörung in erschreckender Geschwindigkeit weiter.

Doch die Menschen lassen sich nicht entmutigen, ganz im Gegenteil. Sie stellen sich gegen die Vertreibung, gegen die Vernichtung von Heimat, gegen den Raubbau an unserer Zukunft, gegen die Zerstörung der Schöpfung.

So war es am vergangenen Sonntag mit 800 Menschen, so war es am Montag, und so ist es auch heute, erneut sind mutigen Menschen auf der Straße und blockieren das Zerstörungswerk von NRWE.

Die Verantwortlichen von RWE und die Handlanger in der Politik haben die Rechnung ohne die Menschen gemacht. Wie vor zwei Jahren am Hambacher Wald entsteht gerade im Rheinland erneut eine große vielfältige Bewegung, die am Ende das Überleben der Dörfer am Tagebau Garzweiler, Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich, Berverath und Lützerath möglich machen wird.

„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“       Mahatma Gandhi

Aktuelle Informationen und Dokumentationen zu den Ereignissen der vergangenen Tage auf

https://www.facebook.com/AlleDoerferBleiben/

http://www.mutbuergerdokus.de/html/aktionen/2020_07_19_rwe-auf-abstand-halten-demo-auf-der-l277.htm

https://www.domradio.de/themen/sch%C3%B6pfung/2020-07-20/als-christ-muss-man-position-beziehen-buendnis-stellt-sich-gegen-abriss-bagger-am-tagebau-garzweiler

Wir sind gefordet, lasst uns die Menschen in den Dörfern unterstützen. NRWE hat die Rechnung ohne uns gemacht. Alle Dörfer bleiben!!!!

Nochmal zur Erinnerung, worum geht es eigentlich…?:

Tagesthemen vom 5. Juli   https://www.youtube.com/watch?v=VXnfs-_Y9GA

und Monitor vom 9. Juli   https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/kohleausstieg-144.html

das für den Moment,

wir sehen uns, bei den kommenden Wald- und Dorfspaziergängen,

Sonntag, 16. August, Hambacher Wald

Sonntag, 13. September, Keyenberg, Dörfer am Tagebau Garzweiler

…es werden in den kommenden Tagen und Wochen viele Termine ud Informationen dazu kommen, wir halten Sie/Euch auf dem Laufenden, unter anderem auf www.naturfuehrung.com

bis bald, auf der L277, im Wald, in den Dörfern, auf den Straßen oder vor den Baggern,

die Menschen in den Dörfern, Eva Töller, Michael Zobel, Antje Grothus, Todde Kemmerich, und viele Unterstützer*innen

Michael Zobel

Naturführer und Waldpädagoge

www.naturfuehrung.com

info@zobel-natur.de

Sonntag, 5. Juli 2020, Wald statt Kohle, 75 Monate Sonntagsspaziergang im Hambi und in den Dörfern am Tagebau Garzweiler

Liebe Wald- und Naturschützer*innen, Pressevertreter*innen, Mitmenschen…  

Gegen jede Vernunft geht der IrRWEg weiter. D ie Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, die Vertreibung von Menschen, das Ausradieren von Heimat, die Vernichtung der fruchtbarsten Böden, der dramatische Klimawandel und die Lügen der Konzerne und vieler Politiker.

Wann hört es endlich auf, dass RWE bestimmt, was im Rheinischen Revier geschieht, welche Wälder und Dörfer noch vernichtet werden, wieviel wertvollstes Grundwasser abgepumpt werden darf? Wann hört es endlich auf, dass diese fahrlässigen unternehmerischen Entscheidungen von Ministerpräsidenten, Kabinetten, Bergämtern und letzlich auch von der NRWE-Polizei gegen besseres Wissen abgenickt werden?

Wir stecken mitten in einer globalen Krise, wir haben keine Zeit mehr zu verschwenden, wenn wir das Überleben der Menschen und der Mitwelt sichern wollen.

Und deshalb machen wir weiter:

Sonntag, 5. Juli 2020, Wald statt Kohle, 75 Monate Sonntagsspaziergang im Hambi und in den Dörfern am Tagebau Garzweiler – natürlich corona-kompatibel – diesmal in den Dörfern

Dazu schreibt ADB – Alle Dörfer bleiben:

5.Juli: Dorfspaziergang am Tagebau Garzweiler

Am Sonntag den 5. Juli laden wir zusammen mit dem Naturführer und Waldpädagogen Michael Zobel ein zum Dorf- und Waldspaziergang am Tagebau Garzweiler.

Treffpunkt: Lützerath um 11.30 Uhr.


Der Weg führt am Tagebau entlang der L 277 nach Keyenberg und über die Felder zurück nach Lützerath.

In Keyenberg Pause/Picknick und Andacht mit der Initiative „Die Kirchen im Dorf lassen“

Lernt die bedrohten Dörfer am Tagebau Garzweiler kennen, seht die Zerstörungen mit eigenen Augen und unterstützt unseren Widerstand!

Wir freuen uns auf Euch!

je nach Teilnehmer*innenzahl werden wir in corona-konformen Gruppen unterwegs sein

Bis zum 5. Juli gibt es noch weitere Informationen, bitte nachschauen auf www.naturfuehrung.com

Wir müssen den Kohleausstieg selbst in die Hand nehmen. Die Politik versagt komplett und duckt sich weg, wir werden nach wie vor belogen. Vom Ministerpräsidenten und vom Konzernchef. Alles läuft wie gewohnt in NRWE, ein einziger großer Konzern bestimmt und die Politik nickt alles ab. Das muss ein sofortiges Ende haben.

Deshalb machen wir weiter, im Wald, in den Dörfern, auf den Straßen, bis der letzte Kohlebagger steht.

In diesem Sinne,

bis Sonntag in Lützerath,

Eva Töller, Michael Zobel, Antje Grothus, Todde Kemmerich und viele Unterstützer*innen

NaturFreunde: Kohleausstieg durchsetzen – Macht von RWE & Co. brechen

NaturFreunde

Berlin21.6.2019 – Am Wochenende werden im Rheinischen Revier Tausende Menschen für konsequenten Klimaschutz und einen schnellen Kohleausstieg demonstrieren, unter anderem am Samstag beim Aktionstag „Kohle stoppen! Klima & Dörfer retten!“ (www.alle-doerfer-bleiben.de/aktionstag). Uwe Hiksch, Anmelder des Aktionstages und Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands, erläutert die Forderungen und kritisiert das RWE-Management:

 

Die NaturFreunde Deutschlands unterstützen den Protest vor dem RWE-Tagebau Garzweiler und setzen sich für einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung ein. Ziel muss sein, mindestens das 1,5-Prozent-Ziel einzuhalten, das im Pariser Klimaabkommen festgelegt wurde.

Die NaturFreunde gehen mit vielen Menschen auf die Straße, um den Druck auf die Bundesregierung sowie die Landesregierungen zu erhöhen, damit noch in diesem Jahr ein Kohleausstiegsgesetz und ein Klimaschutzgesetz vorgelegt wird, das seinen Namen auch verdient. Die NaturFreunde erwarten von der Bundesregierung, dass bis spätestens zum Jahr 2020 die Hälfte der laufenden Kohlekraftwerke abgeschaltet wird und der Kohleausstieg bis spätestens 2030 abgeschlossen ist.

Ausdrücklich fordern die NaturFreunde von der Bundesregierung, dass für die betroffenen Arbeitnehmer*innen eine Beschäftigungsgarantie in anderen, gesellschaftlich sinnvollen Bereichen gesetzlich festgeschrieben wird, mit der die bisherigen Einkommenshöhen garantiert und der Verbleib in der Bundesknappschaft geregelt werden.

Das RWE-Management spielt in den aktuellen Auseinandersetzungen eine unrühmliche Rolle. Die RWE-Unternehmenspolitik ist nicht nur ökologisch und sozialpolitisch unverantwortlich; das RWE-Management verfolgt auch eine unverschämte Form der Auseinandersetzung. Mit seiner Unternehmenspolitik versucht das RWE-Management den Hambacher Wald bewusst zu zerstören und in den vom Tagebau betroffenen Dörfern Fakten zu schaffen. Die NaturFreunde Deutschlands werben dafür, dieser Unternehmenspolitik die Rote Karte zu zeigen, indem Verbraucher*innen zu einem ökologischen Stromanbieter wechseln.

Die NaturFreunde Deutschlands fordern von der Bundesregierung:

> Spätestens 2030 muss das letzte Kohlekraftwerk vom Netz sein: Kohleausstieg bis spätestens 2030 und Vorlage eines Kohleausstiegsgesetzes noch in diesem Jahr.

> Kohleausstieg jetzt! Bis spätestens Ende 2020 müssen 50 Prozent der Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden.

> Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles des Pariser Klimaschutzabkommens durch Deutschland. Klimaschutzziele durch die Vorlage eines ambitionierten Klimaschutzgesetzes noch in diesem Jahr.

> Das Reduktionsziel für Treibhausgase um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 muss schnellstmöglich umgesetzt werden. Noch in diesem Jahr muss die Bundesregierung ein Sofortprogramm vorlegen, mit dem bis spätestens 2022 das 40-Prozent-Reduktionsziel für Treibhausgase erreicht wird.

> Deutschland muss klimaneutral wirtschaften: Bis zum Ende der Legislaturperiode muss ein Klimaschutzgesetz erarbeitet und verabschiedet werden, damit Deutschland spätestens im Jahr 2035 klimaneutral wirtschaftet.

> Schutz aller vom Tagebau betroffenen Dörfer: Im Rahmen des Kohleausstiegsgesetzes muss der Schutz der vom Tagebau betroffenen Dörfer sichergestellt werden.

> Beschäftigungsgarantie der betroffenen Arbeitnehmer*innen aus dem Kohlebereich durch Sicherstellung von Alternativarbeitsplätzen in gesellschaftlich sinnvollen Bereichen; gesetzliche Garantie der Einkommen und des Verbleibs in der Bundesknappschaft.

> Klimaschutz muss sich im Bundeshaushalt widerspiegeln: Für die nächsten Bundeshaushalte müssen jährlich mindestens zehn Milliarden Euro Investitionsmittel für Investitionen in den Klimaschutz eingestellt werden. Zur Finanzierung muss eine Vermögensteuer für große Vermögen eingeführt werden.

> Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes: Beschleunigung des Ausbaus und Aufhebung des Deckels für erneuerbare Energien.

> Energieerzeugung in Bürger*innenhand: Förderung der Bürger*innenenergie durch den konsequenten Ausbau von dezentralen erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen.