Presseinformation zur Klimademonstration 4.11. 2017
Der beiden Aktionsbündnisse „Ende Gelände“ und „Don’t nuke the climate“
„Ende Gelände“ blockiert mit massenhaften Aktionen zivilen Ungehorsams die Infrastruktur der dreckigen Braunkohle in Deutschland. Das Bündnis fordert für Klimagerechtigkeit den sofortigen Kohleausstieg und wird am 5. November anlässlich der UN-Klimaverhandlungen die nächste große Besetzung im Rheinischen Tagebau durchführen.“, so Janna Aljets, Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände. „Die Politik treibt ein perfides Spiel: erst wurden Atomkraftwerke stillgelegt, dann musste die Legende von der Notwendigkeit der Kohleverstromung herhalten. Jetzt wird weltweit die gegenteilige Argumentation benutzt: wenn wir aus der Kohleproduktion aussteigen wollen, dann werden wir zum Aufhalten des Klimawandels Atomkraft brauchen. Beides ist falsch. Wir sagen Keine Kohle, kein Atom, die Zukunft ist erneuerbar.“
Weil die Atomkonzerne seit dem Klimagipfel in Paris unter dem Deckmantel einer angeblichen Graswurzelorganisation „Nuclear for climate“ die Atomenergie als Lösung für den Klimawandel anbieten, hat das internationale Bündnis “Don’t nuke the climate“ einen Brief der Wissenschaftler initiiert, den 69 Wissenschaftler aus 10 Ländern unterzeichnet haben. „Atomenergie kann das Klima nicht retten“, so Dr. med. Angelika Claußen von der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs). „Das CO-2- Einsparpotential der Atomenergie ist gering. Wenn Atomkraft einen deutlich höheren Anteil der Endenergie ausmachen soll – jetzt sind es deutlich unter 5% – dann müssten innerhalb kurzer Zeit mehrere Tausend Atomkraftwerke gebaut werden.“
Vladimir Slivyak von Ecodefense, Russland berichtet, dass der Staatskonzern ROSATOM intensive Lobbyarbeit betreibt, um Subventionen vom „Green Climate Fund“ der Vereinten Nationen zu erlangen. Vladimir Slivyak says: “We need to phase out coal because it kills the climate. We need to phase out nuclear because it steals resources needed to fight climate change. The only way to prevent catastrophic climate change is to switch to renewables and energy efficiency. Attempts to promote nuclear by Russia, USA and anyone else must be prohibited.”
Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow- Dannenberg weist auf die ungelöste Atommüllverwahrung hin angesichts der Tatsache, dass der Atommüll 40.000 Generationen strahlt und die Endlagerfrage bis heute ungeklärt ist.
„Ein weiteres Dilemma ist die Missachtung der internationalen Menschenrechte. Keine Firma dieser Welt hat das Recht, Luft, Boden, Wasser zu verseuchen, sei es beim Uranabbau, sei es beim Kohleabbau. Deshalb fordern wir den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft und aus der Kohlekraft jetzt. Uran und Kohle müssen in der Erde blieben.“